FC Sachsen pleite! / Insolvenz / Zwei zur Probe an die Nordsee
Geschrieben von Stefan Krause
Samstag, 30. Juni 2007
Fußball-Oberligist FC Sachsen wird Montag Insolvenz anmelden! Das hat der Aufsichtsrat gestern beschlossen. Nur noch Schatzmeister Dr. Georg Flascha kann den Klub retten: Er muss übers Wochenende 300 000 Euro auftreiben.
Insolvenz!
Boss Heller muss die Macht an Schatzmeister Flascha abgeben
Jetzt geht es beim FC Sachsen nur noch ums überleben! Gestern Nachmittag empfahl Aufsichtsratschef Walter Oertel (46) dem Vorstand, am Montag Insolvenzantrag zu stellen!
Dabei hatten Boss Rolf Heller und Vize Stefan Opitz am Mittag bereits ihre Rücktrittserklärung formuliert. Wollten die dem Aufsichtsrat mitteilen. Doch der entließ sie nicht aus der Verantwortung. "Der Verein ist zahlungsunfähig, der Antrag muss gestellt werden", macht Oertel klar. Und schiebt hinterher: "Es sei denn, bis Sonntag gelingt noch eine Einigung mit Herrn Kölmel."
Und die liegt jetzt allein in den Händen von Schatzmeister Dr. Georg Flascha (55). Der verhandelt heute wieder mit Zentralstadion-Boss Dr. Michael Kölmel (53), ist die letzte Hoffnung des Klubs! Doch die Gespräche sind extrem schwierig. Gestern wollte Kölmel plötzlich ein Uralt-Darlehen über 200 000 Euro mit ausstehenden Raten verrechnet haben.
Flascha: "150 000 Euro davon sind aus einem Darlehen nach der letzten Insolvenz, weitere 50 000 Euro aus dem Transfer von Tino Semmer. Wir haben nicht damit gerechnet, dass Herr Kölmel plötzlich das Geld zurückfordert. Das geht so nicht!"
Doch Kölmel ist klamm, wartet auf Rückzahlung von anderen Klubs (Karlsruhe, Jena). Der FC Sachsen muss ohnmächtig zusehen. Flascha: "Wir können nur versuchen zu sparen." Mit Trainer Ede Geyer (62) wird parallel über eine Abfindung verhandelt. "Doch 75 Prozent des Jahresverdienstes, wie von ihm gefordert, sind für uns nicht akzeptabel", so Flascha.
Wahrscheinlich hat sich das Thema am Montag ohnehin erledigt...
